Eine meiner Lieblingsmall ist Raffles City. Diese liegt gleich gegenüber des legendären Raffles Hotel. Heute fuhr ich mit dem Hotelshuttle zum Einkaufen ins Raffles City und nahm mir die Zeit das Hotel etwas genauer anzuschauen. Das Hotel wurde 1887 von den armenischen Brüdern Sarkies eröffnet. Das Hotel wurde nach dem Stadtgründer (Sir Stamford Raffles) von Singapore benannt. Es ist eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Das Hotel besteht aus einer Gruppe weisser Kolonialgebäuden mit Veranden und spitzen Ziegeldächern. Ich kann mir gut vorstellen wie zu Kolonialzeiten hier Bälle stattfanden. Zum Hotel gehören ein tropischer Innenhofgarten, ein Museum und ein Theater im viktorianischen Stil. Es ist herrlich durch die kühlen Innenhöfe und die Gärten zu schlendern. Zum Glück ist ausser dem Übernachtstrakt alles für die Öffentlichkeit zugänglich. Es stehen 10 Restaurants, Cafés und Bar zur Empfehlung. Im ersten Stock befindet sich die Long Bar. Hier wurde der berühmte Singapore Sling kreiert. Dieser kostet aber unglaubliche 38 Singapore-Dollar. Hier dürfen die Erdnussschalen auf den Boden geworfen werden. Der Legende nach wurde der „Singapore Sling“ im Jahr 1915 vom Raffles-Barkeeper Ngiam Tong Boon erfunden. Nach der Jahrhundertwende war die „Long Bar“ der beliebteste Treffpunkt im kolonialen Singapur. Die Herren saßen hier bei einem Glas Gin oder Whisky. Die Damen durften aber in der Öffentlichkeit keinen Alkohol konsumieren. Ihnen blieben nur Tee und Fruchtsäfte. Ngiam erkannte den Bedarf und beschloss, einen Cocktail zu kreieren, der mit seiner rosa Farbe wie reiner Fruchtsaft aussah, aber tatsächlich Gin und Liköre enthielt. Der „Singapore Sling“ war geboren und hatte – wenig überraschend – sofort Erfolg. Die Damen tranken bereits 1915 gerne Alkohol....
Nach der Besichtigung des Hotels ging ich dann zurück zum Raffles City um mir Geschirr für die neue Wohnung zu kaufen. Bereits am Samstag hatte ich mich gewundert warum es in meinem Lieblingsgeschäft "Robinson" einen solchen Andrang von Menschen gab! Ich erhielt dann die Info, dass das Geschäft nach 120 Jahren aufgrund von Covid geschlossen werden müsse. Wirklich traurig, dass ein solch traditionsreiches Haus mit so vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen schliessen muss!