Nach 2-jähriger Pause infolge Covid wurde die uralte Tradition des Drachenbootrennen am letzten Wochenende wieder zelebriert. Dies ist ein traditioneller chinesischer Feiertag, dessen Ursprünge auf das Zeitalter der Streitenden Reiche zurückgeht. Drachenbootrennen und Teigtaschen sind die bekanntesten Elemente des Festivals und haben ihre Wurzeln in einer Geschichte von Patriotismus und Politik.
Bis heute sind viele der ursprünglichen Traditionen des Bootsrennens erhalten geblieben: Die lange, schmale Form der Boote, die mit Löwenköpfen verzierten Buge und die Trommeln, die das Tempo der Ruderer vorgeben. In Singapur herrscht zu dieser Zeit eine festliche Stimmung. Die Teilnehmer rudern in einem rasend schnellen Rhythmus, die Bootsführer trommeln, es werden Flaggen geschwenkt und die Zuschauer feuern ihre Lieblingsmannschaften an.
Dieses Spektakel wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wie öfters im Juni schüttete es aber wie aus Eimern am Morgen. So warteten wir bis kurz vor Mittag bis wir nach Bedok zum Reservoir rausfuhren, wo die nationalen und internationel Wettkämpfe stattfanden. Das schlechte Wetter schreckte wohl viele Besucher ab. So konnten wir das Schauspiel aus nächster Nähe miterleben.
Eine der ältesten Legenden, die sich um dieses Festival ranken, handelt von Qu Yuan, einem unbestechlichen Staatsminister Chinas während der Zeit der Streitenden Reiche. Dieser zuverlässige Berater wurde plötzlich aufgrund einer politischen Intrige von seinem Kaiser verbannt. In seiner Verzweiflung sprang er in den Fluss und nahm sich das Leben. Da er beim einfachen Volk beliebt war, schlugen die Fischer mit ihren Rudern aufs Wasser und versuchten dadurch verzweifelt, die menschenfressenden Fische im Fluss davon abzuhalten, seinen Körper zu verzehren. Andere warfen gekochten, in Blätter gewickelten Reis ins Wasser, in der Hoffnung, dass die Fische diesen statt des Körpers von Qu Yuan fressen würden.